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10 Jahre Werkstattteam Knechtsteden

Wir suchen Handwerker, Meister, Techniker, Ingenieure,
die ehrenamtlich mitarbeiten, die alte Schlosserei und ein Dieselaggregat, das einen Generator antreibt, wieder flott zu machen.

So lautete sinngemäß ein Aufruf, um dessen Veröffentlichung der Förderverein Ende Oktober 2012 die örtliche und die Presse im Umkreis bat. Im Vorfeld hatte sich der Vorstand des Fördervereins vehement und erfolgreich gegen einen beabsichtigten Verkauf des Diesels an ein Museum mit dem Argument: das Museum ist hier in Knechtsteden, gewehrt.

Das Werkstattteam freut sich über sein 10jähriges Bestehen.

Das Echo auf unseren Aufruf war groß - es meldeten sich 30 Hilfswillige aus verschiedenen Berufen und mit unterschiedlichem Ausbildungsstand. Sie wurden für den 23.11.2012 zur „Tatort Besichtigung“ und Erörterung der auszuführenden Arbeiten eingeladen. Als Zielsetzung wurde genannt: den Werkzeugmaschinenpark in der Schlosserei und das Dieselaggregat in der Elektrowerkstatt vorzeig- und vorführbar zu machen; die Einrichtungen der Schlosserei wieder nutzbar zu machen und „Museale Schätze“ wieder zu beleben. Schlosserei und Diesel wurden jahrzehntelang nicht genutzt.

Wir legten fest, dass man sich samstags ab 9 Uhr zur „Schicht“ trifft. Die erste Schicht wurde am 12. Januar 2013 gefahren. Wir begannen mit „Hausputz“ und dem Entrümpeln und Aufräumen in der Schlosserei. Die Anschlüsse der elektrisch angetriebenen Einrichtungen wurden kontrolliert und erforderlichenfalls erneuert. Die Elektroverteilung erhielt einen Fehlerstromschutzschalter.

Von Hand zu betätigende Arbeitsgeräte wurden gereinigt und wenn erforderlich wieder gangbar gemacht. Parallel zu den Arbeiten in der Schlosserei halfen Kollegen einem erfahrenen Automechaniker beim Flottmachen des Diesels (Baujahr 1929). Nach etwa 3 Monaten = 10 bis 12 Schichten, konnte mit dem Inventar der Schlosserei wieder gearbeitet werden und der Diesel zum Probelauf starten. Die Mannschaft hatte sich jedoch auf gut ein Dutzend reduziert, denn nicht alle, die sich gemeldet hatten, waren auch bereit mit handanzulegen. Jetzt, nach 10 Jahren, besteht unsere „Kernmannschaft“ aus 12 Kollegen, die nicht alle von Anfang an, aber zuverlässig dabei sind. Dem Team gehören überwiegend Rentner an. Erfreulich ist, dass seit kurzem auch junge Männer zu uns gestoßen sind. In der Schlosserei wird eifrig geschmiedet, Metall verarbeitet, es werden Kunstgegenstände aus Kupfer hergestellt, die ebenso wie geschmiedete Briefbeschwerer - die von Anfang an ein Verkaufsschlager sind - im Klosterladen verkauft. Vor etwa 2 Jahren haben wir mit der Einrichtung einer Schreinerei im ehemaligen Wasserwerk begonnen, die heute voll eingerichtet ist. Dort werden von einem passionierten Schreiner u. a die schönsten Vogel-Futterhäuser, Nistkästen und Modelle gebaut. Die elektrische Ausrüstung der Schreinerei hat unsere Elektrogruppe ausgeführt. Das Team der Schreinerei baut in jedem Jahr die Weihnachtskrippe in der Basilika auf. Kollegen vom Werkstattteam unterstützen alljährlich Vorstandsmitglieder beim Transport und Aufstellen des Weihnachtsbaums für die Basilika.

Es werden bzw. wurden so manche Arbeiten, außer den bisher erwähnten, von unserem Team ausgeführt. Einige möchte ich hier nennen, die mit Sicherheit nicht vollständig aber gut sichtbar sind:

  • Hängeleuchten in der Basilika montiert
  • Scheinwerfer zur Anstrahlung des barocken Torhauses installiert
  • Geschmiedete Halterungen für die Gittertore in der Mauer am Torhaus angefertigt
  • Kunststoffbänke zusammengebaut und auf dem Klostergelände aufgestellt
  • Eingangsbereich zur Bücherstube erneuert
  • Auf dem Klosterfriedhof
    • Handläufe für die Treppen des Friedhofs angefertigt und montiert
    • Gräber und Wege von Wildkräutern befreit
    • Namensschilder der Gedenktafel „Sie ruhen in anderer Erde“ neu befestigt

Es wird nicht nur gearbeitet, wir pflegen auch die Geselligkeit, denn aus dem Werkstattteam ist ein Freundeskreis geworden. Jeden Samstag wird gemeinsam gefrühstückt und hin und wieder laden wir aus „feierwürdigen“ Anlässen unsere Damen dazu ein.

P. Helmut Gerads lässt es sich nicht nehmen, uns samstags in der Werkstatt zu begrüßen und mit uns zu frühstücken. Das ist Kontaktpflege mit dem Missionshaus, die auch von den verstorbenen Mitbrüdern - Br. Pius Weber, P. Hartmut Straubinger und Br. Wilhelm Schüller - ausgeübt wurde. Fotos von ihnen sowie von unserem verstorbenen Team-Kollegen Toni Zirwes haben einen Ehrenplatz in unserem Aufenthaltsraum.

Das Werkstattteam hat dem Missionshaus schon so manchen EURO Lohnkosten erspart, und ich hoffe, dass wir weiterhin dazu beitragen können.

Hermann-Josef Lenz